Mittwoch, 4. Juli 2012

Das Blatt das niemand wollte

Da begab sich einst ein furchtbar, furchtbar schreckliches Ereignis. Dieses Ereignis war das Ende eines Lebens, auf die grausamste Art vollzogen.
Dieses Leben begann wie alle Leben so beginnen, in einer großen Fabrik, in der Papier aus fein geschredderten Holzfasern zusammengepresst wurde. Dort unter all seinen Brüdern und Schwestern trat ein Blatt hervor. Es hatte einen kleinen Schönheitsfleck auf der Wange. Dennoch wurde es von allen anderen Papieren im Block akzeptiert und sehr geliebt. Dies änderte sich als es alt genug war und in die weite Welt hinaus gefahren wurde.


Als des Blattes Block gekauft wurde, war unser Papier sehr stolz und freute sich mit seinen Brüdern und Schwestern. Ein Mitglied nach dem anderem wurde in die Freiheit entlassen. Das machte unser besonderes Papier gespannt, was auf ihm verfasst wurde, vielleicht eine Matheaufgabe oder ein hübsches Gedicht. Doch es sollte anders kommen.
Als es so weit war und an oberster Stelle angekommen war, wartete es gespannt. Der Block öffnete sich und unser Papier wurde befreit. Es fühlte die Luft die es umschwärmte, die herrliche Freiheit, das pure Glück. Das Blatt wartete auf die erste Linie, den ersten Strich.


Doch statt des sanften streichelns der Feder durchzuckte das Papier ein Schmerz durch den ganzen Körper. Es schrie und weinte vor Schmerz. Doch niemand kümmerte sich. Er hielt an, Tage, Wochen, es war schrecklich. Damit hatte es nicht gerechnet. Dann ging es ganz schnell, unser Papier löste sich auf. Im unendlichen Schmerz der grausamen Flammen, die die Hölle beendeten. Und im letzten bedauernswerten Moment des schmerzlichen Bewusstseins, hauchte das Papier: "Ein verschwendetes Leben im Universum gelöst." Es verbrannte in unendlichem Schmerz zu lebloser Asche.
Kein Leben ist so schmerzvoll und aussichtslos wie, dass eines Papieres das niemand will.



much Love from Ale

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