Dienstag, 17. Juli 2012

Prinzessin Lalli Fee und ihr Kampf gegen das unsagbar böse Einhorn

Es war einmal eine kleine Fee die von ihrem ersten Feenfreund schwanger wurde und daraufhin von ihren Eltern verstoßen worden wäre, wenn sie das Kind nicht los werden würde, welches dem Ruf der königlichen Familie erheblich schaden könnte, aus der sie stammte. Da sie es jedoch nicht über ihr Herz brachte ihr Kind abtreiben zu lassen, gebar sie heimlich auf dem Bahnhofsklo eine kleine Tochter. In das Toilettenpapier eingewickelt, welches sie gefunden hatte, warf sie es mit ihren Altkleidern in die Babyklappe von nebenan. Die Nonnen, welche sie dann fanden, nannten sie liebevoll Lalli, wie der Name des Toilettenpapiers in dem sie sie gefunden hatten. So wuchs unsere kleine Prinzessin als Waise neben dem prachtvollen Schloss ihrer Teenmom und Großeltern auf.
Nach ihrem ersten Entzug und der Abkopplung aus ihrer Mädchengang den rebella-girlfight-club, beschloss sie ein besserer Mensch zu werden und begann eine Ausbildung zur Joga-Lehrerin. Während einer tiefen Trance bekam sie eine königliche Vision. Ein Schwein mit Tutu in einer Spieluhr tanzte. Es blickte ihr tief in die Augen und schrie scheinbar, doch sie hörte es nur sehr leise: "Finde deine Erinnerung, Toilet-Paper-Girl! Es gilt ein unsagbar böses Einhorn zu besiegen." Die Spieldose schloss sich und das Schwein sang: "remember remember remember remember" Dann sah sie ein paar Schoko- und Vanilleeiskugeln vor ihr zu Boden fallen, wie Schneeflocken und erwachte.
Lalli fragte ihren Joga-Meister um Rat, was diese Vision zu bedeuten haben könnte. Dieser jener welcher sprang auf und reckte seine Hände in die Höhe. "Dem Ruf des Schweins musst du folgen. Dies ist nicht der Ort, der für dich vorgesehen ist. Hinfort!" Es rauchte, der Meister war verschwunden und Lalli folgte @RufDesSchweins auf Twitter. Der Ort wo der letzte Tweet abgeschickt wurde war der blaue Berg. Sie machte sich also auf den Weg.
Doch wo war der blaue Berg? Lalli fragte an einem Info-Schalter. Die Wahrsagerin sah in ihre Kugel und flüsterte: "Gutes Kind, Sie steigen in die 10 bis zum Rosenpfad, dann folgen sie den Rosen bis sie ihre Farbe verlieren. Links an McRonald vorbei und dann gegenüber vom Fitnessstudio haben Sie freien Blick auf den blauen Berg. Aber ich warne Sie! In dem Berg lauert Gefahr!" "Jaja, ich weiß schon. Tschüss!" Unsere mutige Lalli wartete geduldig auf die Straßenbahnlinie 10 und fuhr Minute um Minute ihrem Schicksal entgegen. Nach etwa 20 der selbigen war sie im Rosenpfad angekommen. Sie ging den Weg wie von der Seherin beschrieben. Doch vor dem Fitnessstudio saß eine junge Pennerin. Es war ihre ehemalige rebella-girlfight-Schwester die gerade an einer leeren Flasche lutschte. Ihre Blicke trafen sich und es ertönte das Geräusch von KillBill, wenn sich zwei Blicke treffen. Lalli schloss die Augen und konzentrierte sich. "Ene mene girl-fight-night, brenne Lilly dynamite hex hex" und ihre ehemalige Pennerfreundin ging in Flammen auf.
Sie ging unterdessen weiter ihres Weges und traf eine Vogelscheuche, einen Blechmann und einen Löwen, die sie nach dem Weg zum Palast fragten. Als sie nun die gefühlten fünfhundertmillionen blauen Treppenstufen den Berg hinauf geschlendert war, klopfte sie höflich an die Tür. Ein grüner, behaarter Mann trat hervor und schnauzte mit der Synchronisationsstimme von Jim Carry: "Was willst Du? Bist Du ein Who?! Ich hasse die Who's!" "Nein, Sir", antwortete Lalli-Lu, "ich bin dem Ruf des Schweins gefolgt." "Bei Davy Jones Wellen! Ich sollte die Kanonen bereit stellen und endlich die Ortungsfunktion meines Handys aus! Komm herein, wenn Du kein Who bist." "Ja ok."
Nachdem sich Lalli-Lu-Who gesetzt und ihr rotes Käppchen abgelegt hatte, verschwand der eigenartige Mann und kehrte als alte Frau verkleidet zurück. "Aber, mir fremder Mann als alte Frau verkleidet", begann Lalli-Lu, "warum habt ihr den so große Augen?" Die Omi krächzte: "Damit ich dich besser sehen kann." "Und warum hast Du so ein wunderbar schauriges breites Grinsen?", fragte Lalli-Lu. "Damit ich dich besser fressen kann.", antwortete sie, sprang auf und verschlang sie in einem Haps.
Als Lalli ihre Augen öffnete war es dunkel und nass. Sich richtete sich auf und folgte einem Licht. Mehr und mehr erfasste sie ihre Umgebung. Der Boden war weich und schleimig, doch der Raum riesen groß und an den Rändern mit alten Möbeln und anderen Gegenständen gefüllt. Das Licht stammte von einem Haufen leuchtender zusammengeworfener Glühbirnen und ein alter Mann saß daneben. Lalli nährte sich ihm.
Ihr leises "Hallo" halte oft und laut nach. Der Mann erschrak und etwas am Rand huschte aufgeschreckt davon. "Ein neuer Gast", sagte der Mann freundlich und kam auf sie zu. "Anscheinend hast Du meine Frau kennen gelernt. Es ist ewig her, dass sie einen Menschen verschlungen hat. komm setz dich" Als er sie am Rücken berührte, um sie zu den Glühbirnen zu führen verharrte er ganz kurz. "Ich spüre, das Schicksal hat noch großes mit dir vor. Das heißt, dass Du wohl nicht sehr lange hierbleiben wirst. Aber wo bleiben meine Marinieren! Ich bin Ed und das was Du eben gehört hast ist Kawalder mein Hundesohn. Er hat das liebliche Fell seiner Mutter und die Oberschenkel seines Vaters." Die Beiden setzten sich. "Was führt dich hier her? Du hast bestimmt unglaublich viele Fragen.." Lalli sagte: "Eine Vision führte mich hier her" und sie erzählte Ed ihre Geschichte. "Nun denn, ich denke es ist alles so gekommen wie es kommen musste. Außer das mit der Pennerfreundin, das hätte nun wirklich nicht sein müssen. Unser Haus, der blaue Berg, alles was darin war, hat meine Frau verschlungen. Das was Du finden musst befindet sich also höchstwahrscheinlich hier. Gut das mein super schüchterner Kawalder eine durch Langeweile verursachte Sammlersucht hat und deswegen alle schönen Dinge schon gehortet hat. Schauen wir mal ob wir was finden." Ed nahm sich eine Glühbirne und nährte sich dem Rand, wieder hörte man etwas huschen. "Ganz ruhig, wir gucken nur.", flüsterte er in die Dunkelheit. "Da haben wir es schon" Vor Ed und Lalli erstreckte sich ein Nest aus lauter glitzernden Dingen. Lalli sah sich um und erblickte eine Spieldose, die so aussah wie aus ihrer Vision. Sie nahm und öffnete sie. Darin befand sich ein Spiegel mit einer Gravur: 


Die blaue Spitze Richtung Osten sag:
Das Einhorn ist ein Pferd mit einem Horn, das zaubern kann
und eine Ziege ist ein Schaf mit einem Horn, das zaubern kann. 
Du musst die Schafe ehren, um des Geheimnis willen, 
aber phh sags nicht den Pferden. 
Lies es wies geschrieben steht
im Spiegel der Drehbarkeit. 
Schalom 

"Ich hab sie", sagte Lalli, "das ist es!" "Supi, jetzt musst Du nur noch zurück ins Freie, aber wie?" Ed kratzte sich am Kopf. "Überlass das nur mir! Wenn ich etwas im Waisenhaus gelernt habe, dann wie man aus alten behaarten Ladys flieht! Wir müssen die ganzen Möbel zusammenschütten." 
Sie machten einen riesen Haufen und Lalli zündet ihn an, auf die gleiche Weise wie ihre Pennerfreundin. Und das Feuer, es brannte und rauchte. Es rumorte und mit einem Huster wurden Lalli, Ed, Kawalder und ein paar Möbel nach draußen befördert. Es war bereits Nacht und die alte Frau schlief. Also schlichen sie sich davon. Lalli ging hinaus, kletterte auf den höchsten Punkt des blauen Berges und richtete sich mit Hilfe ihrer Survival-App nach Osten. Sie blickte in den Sternenhimmel und las die Innenschrift vor, einmal von jeder Seite wie verlangt. Der Spiegel in der Spieluhr leuchtete in allen Farben und entwickelte einen Sog. Lalli starrte hinein. Sie drehte sich um und blickte hinunter auf Ed. "Vielen Dank für deine Hilfe" Ed winkte. "Viel Glück Prinzessin." und Lalli steckte einen Finger in den Spiegel und wurde augenblicklich eingesaugt. 
Es blitzte, es wurde hell und wieder dunkel, es wurde klein und ganz groß, man sah Seepferdchen, Hunde ohne Beine, Fliegen wie Menschen gekleidet Tee trinken und Schleifen. Bis Lalli auf eine hellrosa glatte Oberfläche zuschwebte. Sie sah sich um, auf der einen Seite ein rosa Schloss, auf der Anderen eine Blumenwiese und es lag der süße Duft von Honig in der Luft. Das muss der Ort sein, dachte sie sich, hier kann nur ein unsagbar böses Einhorn wohnen. 
Just als sie das dachte schwebte von oben eine mint-grüne Wolke auf Lalli zu. Sie wurde geblendet und wich zurück. Eine sanfte Stimme sagte: "Hallo Prinzessin! Ich bin Sunshine-Spice. Einen Moment ich knips kurz mein Horn aus." Das blendende Licht schwante und zurück blieb ein von Schimmer umgebenes, prachtvolles Einhorn. Lalli staunte. "Folge mir! Ich habe Dir eine Menge zu erzählen." 
Sie setzten sich auf die Blumenwiese. "Wahrscheinlich wunderst Du dich, wieso ich dich Prinzessin nenne?" "Nein eigentlich nicht. Das war früher mein Gangname.", antwortete Lalli. "Achso", sagte Sunshine-Spice etwas verdutzt. "Wie dem auch sei, deine Mutter hat dich zum Schutz deines Blutes vor vielen Jahren weg gegeben. Dein Leben wäre in ständiger Gefahr gewesen, den wie jedes Kind weiß, hat das Erstgeborene immer ein Anrecht auf den Thron. Ja deine Mutter ist Prinzessin Teenmom, was für ein einfallsreicher Name. Dein Blut ist jenes, welches als nächstes über dieses Land herrschen wird. Du bist die Thronerbin." 
"Wow, meine Suche nach dem Ort, an den ich gehöre und Anerkennung kriege hat ein Ende." "Ja, genug von Dir, reden wir über mich! Ich wurde vor einer Ewigkeit hier eingesperrt und Du bist hier um mich zu befreien. Das ist der Grund warum ich das Schwein zu Dir geschickt habe." "Das warst Du?" "Ohhja! Einst waren meine Vorfahren Herrscher über ein großes Land, doch unsere Verbündeten stellten sich gegen uns und wir wurden hier her verband. Seither warte ich auf eine Möglichkeit diesen Ort zu verlassen. Dafür brauchte ich einen Thronfolger, der nicht von der Vergangenheit weiß, die von königlicher Generation zu königliche Generation weiter gegeben wurde, jemand wie Dich." Sunshine-Spice sprang auf, Wolken zogen auf. Seine Augen leuteten rot, als das unsagbar böse Lachen ertönte. "Dein Blut wird mir den Thron zurück bringen, meine Rache an deinem Volk. Hahaha Du wirst nicht entkommen!" Lalli wich zurück. "Los!", schrie das Einhorn in den Himmel und es regnete Schoko- und Vanilleeiskugeln. Im Hintergrund begann das Schwein unglaublich dramatisch zu singen. Sie wurde getroffen und ging zu Boden. "Wie in meiner Vision.", dachte sie noch ganz verschwommen. Dann ein Stich. Alles bewegte sich ganz langsam. Sunshine-Spice drückte sein Horn tiefer und tiefer in sie. Lalli hörte noch "Mit deinem Blut werde ich siegen. Ich werde alles aus Dir raussaugen, bis zum letzten Schlückchen Leben, das in Dir steckt." Und sie verlor das Bewusstsein. 
Sunshine-Spice floh mit Hilfe von Lallis Blut aus dem Spiegel der Verbannung und tötete die ganze königliche Familie. Es herrschen 100 Jahre Finsternis, bis die Schreckensherrschaft durch seinen Aids-Tod endete. Durch die danach gegründete Demokratie und den Wiederaufbau der Industrie, blühte das Land auf und wurde größer und prächtiger, als je zuvor in ihrer Geschichte. 


(Der Satz "Bei Davy Jones Wellen! Ich sollte die Kanonen bereit stellen." wurde mir telefonisch von Kyra mitgeteilt. Außerdem könnten einige Teile des Textes an bekannte andere Erzählungen erinnern, dies war Absicht. Achja vielleicht mach ich noch ein paar Bilder und füge sie später ein.)

much Love from Ale

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